Saison I: Mannschaftsvorstellung 2/12

1. BPC Emmering

Für die zweite Mannschaftsvorstellung der ersten Saison der Beer Pong-Bundesliga bewegen wir uns vom Bodensee etwas weiter Nordöstlich und landen in Emmering. Der ortsansässige 1. BPC Emmering kann wohl getrost als der erfolgreichste deutsche Beer Pong-Verein bezeichnet werden. Zahlreiche nationale und internationale Titel schmücken den Briefkopf der Mannschaft, die sich anschickt, auch die erste Ausgabe der BPBL für sich zu entscheiden. „Offiziell geben wir einen Platz unter den ersten drei aus, aber intern wurde schon vielfach der Titel als Ziel formuliert,“ hält Kapitän Christoph Vogel mit den Ansprüchen seines Teams nicht hinter dem Berg. Und tatsächlich muss man dem Veteranen der Beer Pong-Szene bei der offiziellen Zielausgabe wohl vor allem falsche Bescheidenheit attestierten, denn das Team der Emmeringer ist gespickt mit Hochkarätern.

Doch der Reihe nach: Auf Starterlistenplatz 1 steht Vogel selbst und allein seine Titelsammlung lässt den einen oder anderen Kontrahenten wohl vor Neid erblassen. Neben dem Europameistertitel 2015 und dem Schweizer Meistertitel im selben Jahr sowie einem starken Auftritt in Vegas im darauffolgenden Jahr mit seinem kongenialen Partner Kevin Keenan steht auch der deutsche Meistertitel im Einzel 2018 bei Vogel im Regal. Zwar sieht sich der oftmals vielleicht etwas zu bescheidene Vogel im Online-Einzel noch nicht so ganz auf der Höhe, dennoch muss mit ihm immer zu rechnen sein. Sofern es im weiteren Verlauf der Saison auch zu direkten Kräftemessen kommen wird, ist er sowieso über jeden Zweifel erhaben.

Auf Rang 2 und 3 stehen mit Alexander Schmid und Michael Saller zwei Werfer, die sich in den letzten Jahren gemeinsam als ‚CupKiller‘ nicht nur als bestes Emmeringer, sondern auch als eines der besten Teams Europas etabliert haben. Als Doppeleuropameister 2018 und 2019 sowie mit Erfahrung bei der World Series bilden die beiden gemeinsam mit Vogel wohl eines der stärksten Trios der gesamten Liga. Die interne Rangliste haben Schmid und Saller in einem Duell ausgespielt, was den Ehrgeiz der beiden für die anstehende Saison verdeutlicht. Gespannt sein kann man darauf, ob es Schmid gelingt, den Sieg gegen seinen Partner zu bestätigen und so jeder teaminternen Diskussion über eine vermeintliche falsche Platzierung den Riegel vorzuschieben.

An Rang 4 steht mit Kilian Werner ein Spieler, der sich laut Kapitän Vogel in diesem Jahr enorm verbessert hat und seinen Wurf deutlich stabilisiert hat. Er gehört, ähnlich wie seine drei Vorgänger zu den eher stillen Genossen am Tisch und lässt vor allem seine hohe Trefferquote für sich sprechen.

Hinter Werner rangiert mit Alexander Weiss ein Spieler, dem Vogel in der aktuellen Form sogar den Spitzenplatz übergeben würde. Und tatsächlich hat sich Weiss, der 2018 das Finale der GSOBP bestritten hat, in den letzten Wochen überragend präsentiert und scheint durch die heimische Atmosphäre beflügelt zu sein. “Er ist nahezu unschlagbar momentan und strahlt eine enorme Sicherheit aus,“ beschreibt Vogel den Geheimfavoriten der Emmeringer.

Auf Rang 6 hat sich der BPC für Dave Homm entschieden. Gemeinsam mit Werner stellt Homm das Team ‚Them Balls‘, die auch bei jedem Turnier für Furore sorgen können. Gemeinsam mit Fabian Kristyn-Petri gewann Homm 2018 das Mainevent im Ruhrpott und spielte anschließend eine brilliante World Series. Dass zwei World Series Teilnehmer für Emmering an Rang 6 und 11 antreten, sollte alles über die Tiefe und Qualität dieses Teams aussagen.

Unterstrichen wird dies nur weiter von Kevin Keenan, der Platz 7 übernimmt. Wie bereits erwähnt, hat Keenan schon mehrere große Titel gewonnen und in diesem Sport wohl schon alles gesehen. Zwar hat der ehemalige Weltklasse-Spieler in den letzten Monaten etwas mit seiner Konstanz und seinem Kopf zu kämpfen, doch wer auch immer anzweifelt, dass dieser Spieler weiß, wie der Ball in den Becher kommt, wird sich noch verwundert die Augen reiben. Seine tiefe Platzierung ist laut Vogel, der um die Stärke seines Partners weiß, vor allem der fehlenden Online-Erfahrung geschuldet.

Auch hinter Keenan endet die Qualität der Emmeringer nicht. Andreas Lintner, Nico Stawinoga und Stefan Demmel komplettieren gemeinsam mit dem schon erwähnten Kristyn-Petri eine Top 11, die ihresgleichen sucht. Lintner und Demmel, besser bekannt als ‚Die Bierbänker‘, haben sich im Verlauf des letzten Jahres zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz entwickelt und insbesondere Lintner hat seine Qualität mit einem Halbfinale bei der SSOBP bereits bewiesen. Einen enorme Sprung hat auch Stawinoga gemacht, dessen Wurf mittlerweile deutlich konstanter fällt. Er ist wohl, und dies soll keineswegs diffamierend gegen seine ehemaligen Partner sein, nur einen guten Mitspieler von einem tiefen Run in einem großen Turnier entfernt.

Auch hinter dieser brachialen Top 11 sieht Vogel viele Spieler „die einen guten Pong spielen können.“ Insofern muss den Jungs und Mädels aus Bayern auch bei einem Ausfall eines Top-Spielers nicht bange werden. Kein Problem sieht der Kapitän bei der großen Anzahl an gemeldeten Spielern. „Wir haben extra alle gemeldet, um möglichst vielen die Chance geben zu spielen. Dabei haben wir vor, interne Ausscheidungen zu machen, damit immer die besten acht antreten können.“ Der Konkurrenz kann bei dieser Ansage nun erst recht bange werden.

Was den 1. BPC Emmering erst recht zu einem der ganz großen Titelaspiranten macht, ist die Qualität bei den Frauen, auf die Vogel besonders hinweist. Mit Julia Sauter und Fabienne Bamann treten zwei Spielerfrauen für den 1. BPC an, die insbesondere in den vergangenen Wochen mehrfach bei den Online-Turnieren überzeugt haben – sei es mit ihren Partnern oder im Team. Beide haben, laut Vogel, das Potential jede Dame im Feld schlagen zu können.
Insgesamt kommt es für die Emmeringer, so ihr Kapitän, vor allem daruf an, intern zusammen zu halten. „Wenn wir die Leute bei der Stange halten und jeder sein Können zeigt, dann sind wir sehr gut aufgestellt. Wir haben die Werfer und den Ehrgeiz am Ende der Saison ganz oben zu stehen.“ Konstanz sei dabei der Schlüssel. „Man darf an keinem Spieltag locker lassen, wenn es dumm läuft, reicht eine Niederlage um am Ende nicht zu gewinnen.“

Ob der BPC am Ende diese Konstanz beweisen kann, werden die kommenden elf Spieltage zeigen, allerdings kann mit diesem Kader nichts anderes als der Titel das Ziel sein. Die ersten elf Spieler haben allesamt das Potenzial ein perfektes Spiel zu werfen und auch die Besetzung der Damen klingt vielversprechend. Bereits an den ersten drei Spieltagen (Duelle mit Franken, den Mighty Ducks und Rieberg) wird sich dabei offenbaren, ob der 1. BPC die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen kann und die Weichen Richtung Titel stellen wird.

Experten-Prognose: klarer Titelfavorit

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