Saison I: Mannschaftsvorstellung 3/12

BP Rieberg

Am dritten Tag der Mannschaftsvorstellungen der bald beginnenden Beer Pong-Bundesliga wenden wir uns einem der absoluten Top-Favoriten zu, gespickt mit brachialen Werfern und gutaussehenden jungen Männern und Frauen. Die Rede ist natürlich, wie sollte es anders sein, vom Team der Veranstalter: BP Rieberg. Doch keine Angst, diese Vorstellung soll nicht zu einer Lobeshymne auf die Karlsruher werden, zumal die Ironie spätestens mit der Deklarierung als Top-Favorit entblößt gewesen sein sollte. Insofern wollen wir auch in diesem Text, die einzelnen Akteure der Rieberger mitsamt ihren Stärken und Schwächen vorstellen.

Mit Fabian Kaltenbrunn rangiert auf Platz 1 der Starterliste ein Spieler, der zwar nach wie vor nahezu jeden Gegner in Europa schlagen kann, im letzten halben Jahr allerdings etwas Rost angesetzt hat. Dies könnte seine Punkteausbeute auf der ligaweit fantastisch besetzten Spitzenposition etwas schmälern. Nicht falsch verstehen: Natürlich spielt Kaltenbrunn immer noch auf einem äußerst hohen Level, doch einzelne Ausreißer nach unten sind derzeit keine Seltenheit. Dass er den nötigen Ehrgeiz besitzt, sich aus dieser kleinen Misere wieder nach oben zu kämpfen, steht allerdings außer Frage – und solange das oft angekündigte Karriereende noch nicht eintritt, wird der Vize-Europameister im Einzel von 2017 den Rieberger Spitzenplatz immer noch zurecht einnehmen.

Zumindest nahe an den Spitzenplatz herangerückt ist Florin Liedtke. Der ehemalige „Alkohooligan“ hat sich insbesondere im letzten Jahr eine Konstanz erarbeitet, mit der er mittlerweile teilweise auch im Konzert der ganz Großen eine kleine Geige spielen kann. Was ihm dabei ab und an noch im Weg steht ist, wie so oft im Beer Pong, der eigene Kopf. Gelingt es Liedtke diesen wohl härtesten Gegner auszuschalten, kann er, trotz bisher fehlender großer Erfolge, an Position 2 für ordentlich Furore sorgen. Ihm scheint außerdem auch die heimische Atmosphäre des Online-Beer Pong gut zu tun.

In der engen Rieberger-Startlistenbesetzung, die per Abstimmung erfolgte, setzte sich Konrad Grünewald knapp auf Rang 3 durch. Er ist einer der Spieler, die für den Rieberger Erfolg das Zünglein an der Waage sein könnten. An guten Tagen spielt Grünewald ein fantastisches Beer Pong und legt eine Konstanz und Trefferquote an den Tag, die ihresgleichen sucht. Leider hat er es bisher nicht geschafft, diese Konstanz zu konservieren, was die bislang mäßige Ausbeute bei großen Turnieren unterstreicht. Insofern kann ihm getrost der Stempel „Wundertüte“ aufgedrückt werden, wenngleich ihn keiner seiner Gegner unterschätzen sollte – dafür ist er zu stark.

Hinter Grünewald rangiert mit dem Rieberger Kapitän Nikolai Becker der zweite Organisator, der nun endlich seinen Fetisch für das Durchführen von ordnungsgemäßen Turnieren ausleben kann. Becker hat sich, vor allem durch jahrelanges intensives Training in den Rüppurrer Trainingshallen des Café Chance, mittlerweile einen stabilen Wurf erarbeitet, mit dem er langfristig noch mehr Erfolge feiern kann. Gut getan hat ihm dabei auch die Erhöhung der Wurfgeschwindigkeit, die in früheren Jahren noch deutlich langsamer war. In den vergangenen Wochen hat er viel Erfahrung beim Online-Pong sammeln können und ist an Position 4 eine mehr als solide Option.

Der letzte im Triumvirat der Organisatoren hat es an Startlistenplatz 5 gerade noch so in die Rieberger Startelf geschafft. Mit Patrick Mitschke können die Rieberger einen erfahrenen Spieler aufbieten, dem ebenfalls wie dem einen oder anderen Teampartner ein wenig die Konstanz fehlt. Auch bei ihm ist die Überlistung des eigenen Kopfes wohl das A und O für ein gutes Spiel. Dennoch sollte die vergleichsweise tiefe Ranglistenposition Mitschke helfen, den einen oder anderen Punkt für seine Farben sammeln zu können.

Knapp dahinter hat sich Johannes Penka auf Platz 6 eingefunden. Auch für ihn kann bedingt der Stempel „Wundertüte“ gelten, wenngleich dies etwas eingeschränkt werden muss. Gelingt es Penka sein bestes Spiel zu zeigen, so sollten die meisten Gegner auf Platz 6 kein großes Problem für ihn sein und auch mit einer normalen Leistung kann er seine Siege holen. Wenn er die Bundesliga nutzen kann, um weiter an seinem Wurf zu arbeiten, könnte er sich in der Starterliste schon bald nach oben arbeiten.

Einer der großen Rieberger-Trümpfe befindet sich an Rang 7: Mit Lea Salavarda haben die Karlsruher die vermutlich stärkste Frau der gesamten Liga in ihren Reihen. Belegt wird dies durch zahlreiche Titel als beste Dame bei diversen On- und Offline-Turnieren. Hatte sie früher noch oft mit ihrer Konstanz zu kämpfen, so hat sich Salavarda mittlerweile gefestigt und sollte insbesondere bei den oft an dieser Position stattfindenden Damen-Duellen die Favoritenrolle einnehmen.

Lennard Albrecht, der kongeniale Partner von Johannes Penka, hat sich Platz 8 ergattert. Für ihn gilt, mit Abstrichen, das Gleiche wie für Penka. Mit seinem besten Spiel kann er es mit den stärksten Werfern aufnehmen, jedoch geht ihm eben jenes leider zu oft ab. Dennoch ist er eine mehr als solide Option und sollte bei seinen Auftritten zu überzeugen wissen.

Mit Lukas Greß, Levin Eder und Luka Salavarda auf den Plätzen 9-11 können die Rieberger auf weitere erfahrene Spieler zurückgreifen, die allesamt schon auf großen Turnieren gespielt haben und insofern verlässliche Optionen sein könnten. Alexander Etzler (Platz 13) und Thomas Greß (15) komplettieren die Rieberger-Herren, beiden ist ein versenkter Ball ebenfalls nicht fremd.

Leonie Apostel sicherte sich in der Rieberger Vorauswahl den zweithöchsten Damen-Startplatz auf Rang 12. Insbesondere ihr dritter Platz beim Damen-Einzel der ESOBP 2019 beweist ihre Stärke. Sie scheint ebenfalls fähig genug zu sein, die meisten Punkte auf der 8 holen zu können.

Auch die restlichen Rieberger-Damen haben das Können und die Erfahrung, um bei ihren Einsätzen  erfolgreich zu sein. Shuyana Becker und Melanie Gallmeier vom ‚Team Unicorn‘ (14 und 17) haben schon allerlei Turniere bestritten und sind mit ein wenig Konstanz in der Lage ihre Spiele zu gewinnen. Mit Katharina Printz (16) steht außerdem die Damen-Vize-Europameisterin von 2019 im Kader und auch Helen Schwinkendorf  (18) hat bereits Erfahrungen und Siege sammeln können.

Wie bereits mehrfach erwähnt, wird der Rieberger Schlüssel vor allem die Konstanz sein. Geschuldet der Tatsache, dass die ganz großen Schwergewichte im Kader fehlen, wird außerdem eine ausgeglichene Mannschaftsleistung von Nöten sein, um viele Siege zu holen. Das optimistische Ziel, ein Platz auf dem Podium, ist wohl nur mit den nötigen starken Auftritten aller aufgestellten Spieler und etwas Glück zu erreichen. Die Damen könnten dabei für die Rüppurrer ein dauerhaftes Stein im Brett werden, zusätzlich könnte es sich auszahlen, dass unter anderem mit den ‚GOA Peters‘, ‚Heavy Favorites‘ und ‚Bambnard‘ eingespielte und turniererfahrene Doppel antreten können.

In welche Richtung es für die Rieberger geht, wird bereits nach den ersten drei Spieltagen deutlich werden: Duelle mit Team Innerschwiiz, dem BPC Franken und dem 1. BPC Emmering werden sicherlich keine leichte Aufgabe und zeigen, ob die Mannschaft tatsächlich schon für Größeres bereit ist. Zu den Abstiegsplätzen sollte man aber am Ende der Saison auf jeden Fall einen komfortablen Abstand aufgebaut haben.

Experten-Prognose: Platz 4-6

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